Das Leitungsverständnis des ID_Tanzhaus Frankfurt Rhein-Main ist ein kollaboratives, partizipatives, das auch die Produktionsleitung auf der Gesamtleitungsebene ansiedelt. Das alternative Leitungsmodell ermöglicht Mitgestaltung und erweist sich als wirkmächtig. Es macht sehr viel Freude, neben so großartigen Kolleginnen zum Gelingen beitragen zu dürfen.
Keine Bühne bieten, Interview mit Marie Schwesinger und Julia Just, geführt von Julian Mackenthun und Elena Zompi/ Journal Frankfurt, Print-Ausgabe Oktober 2022, S. 96-97 und online auf journal-frankfurt.de am 20. Oktober 2022 (Tagesaufmacher).
Was der Gerichtssaal nicht kann, kann das Theater, Interview mit Marie Schwesinger und Julia Just, geführt von Susanne Asal/ Kulturmagazin Standgut, Print-Ausgabe Oktober 2022, S. 18 und online auf strandgut.de
Frankfurter Rundschau/ Pitt von Bebenburg: Rechter Terror als Bühnenstück, Wochenendausgabe 22./23. Oktober 2022, Seite F1 und fr.de am 21. Oktober 2022
Frankfurter Neue Presse/ Katja Sturm: Rechte Todestruppen, Wochenendausgabe 22. Oktober 2022, Seite 30/ Feuilleton
…eine kurzfristige Förderzusage von „Aktion Mensch“ für eine barrierefreie Performance. Eine Herausforderung, aber toll! Im Link gibt es alle Infos zur Premiere mit Audiodeskription am 4. November: KOLONOS von Simon Möllendorf im studioNAXOS. Mein Part: Initiatorin und Organisatorin.
„Plays of Helplessness, and Hope, as the Planet Burns. New works by major German-language dramatists at the Kunstfest Weimar festival tackle ethical questions at a moment of environmental anxiety.“ The New York Times, 15. September 2022 (Paywall) und print in der International Edition: Wochenendausgabe 17.-18. September 2022, Seite 19.
Im Programm des ganztägigen Tanzfestes am 17. September 2022, das aufgrund des regnerischen Wetters vom Licht- und Luftbad Frankfurt-Niederrad ins Frankfurt LAB verlegt wurde, gibt es tolle Stücke zum Anschauen für jedes Alter und jede Menge Workshop-Angebote zum Mittanzen, auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Alle Infos zu „Frankfurt tanzt“ auf der Homepage des Veranstalters: ID_Tanzhaus Frankfurt Rhein-Main
Mein Part: Mit-Organisation als Teil des Leitungsteams und Produktionsleiterin des ID_Tanzhaus Frankfurt Rhein-Main.
Heute wurde es besiegelt. Deine Küche wird es nicht geben.
Zweieinhalb Jahre habe ich an meinem Gründungsvorhaben gearbeitet, mit Unterstützung vom Kompass Existenzgründungszentrum einen sachkundigen Businessplan geschmiedet, den Banken gelobt haben. Allein der Textteil (mit Pandemie-Notfallmanagement) umfasst über 50 Seiten. Wunderbare Menschen haben an meinen Plan geglaubt und mich unterstützt, wofür ich sehr dankbar bin. Und da die KFW-Bank tatsächlich Kredite dafür bereitstellte, ist das schon ein Beleg dafür, dass das Ganze Hand und Fuß hatte. Ein Cateringvorhaben finanzieren zu wollen – während Corona – das war nicht selbstverständlich. Liebe alle wundervolle Menschen, die ich jetzt noch nicht persönlich gesprochen habe, Institutionen, bei denen ich noch nicht vorgesprochen habe – das kommt alles noch. Der Abschied von meinem nachhaltigen Catering Deine Küche braucht Verarbeitungszeit und das Loslassen passiert Schritt für Schritt.
Am Ende stimmte das Timing nicht mehr. Die längste Zeit suchte ich nach einer Großküche, in die ich nicht noch Tausende Euros Sanierungskosten stecken müsste, um eine EU-Zulassung dafür zu bekommen. Zwei Jahre heftete ich mich an meine Traumküche, mit so viel Hoffnung und Rückschlägen, dass es manchmal kaum auszuhalten war. Über diverse Kanäle eruierte ich Alternativen: Makler, Netzwerke wie den Frankfurter Ernährungsrat, sämtliche Wirtschaftsförderungen im Rhein-Main-Gebiet, Lebensmittelkontrolleure des Gesundheitsamtes, Gastrotechniker, Lieferanten für die Gemeinschaftsverpflegung, DEHOGA, Internetanzeigen etc. Sogar die Stadt Wiesbaden prüfte ihre Möglichkeiten in einer Schulküche, denn tatsächlich ist der Bedarf an Kita- und Schul-Caterern da! Freundlich erwähnen, auch wenn es am Ende nichts wurde, weil der Umbau deutlich zu teuer gewesen wäre, möchte ich die Evangelische Hochschule Darmstadt. Dort haben sich Entscheider sehr um eine Ermöglichung bemüht, denn sie sahen das Potenzial des Konzepts.
Es endet in Kürze die Abruffrist für die Kredite. Auch wenn das Marketing in den Startlöchern steht und die Vorverhandlungen für die Programmierung des Bestellsystems fortgeschritten waren, lässt sich ein so komplexes Vorhaben samt Akquise, Beschaffung von Geräten, Umbaumaßnahmen, die ganzen administrativen Vorbereitungen, Genehmigungen etc. etc. nicht in wenigen Wochen bewerkstelligen. Schon gar nicht ohne einen Mietvertrag. 😉
Weitere Erschwernisse kommen seit Beantragung der Kredite hinzu: 1) Angespannte Personalsituation im Bereich Gastronomie, auch wenn laut Statistischem Bundesamt Caterer und Verpflegungsdienstleister in puncto Personal vergleichsweise am besten bislang durch die Krise gekommen seien. (Pressemitteilung Nr. N 001 vom 14. Januar 2022: Corona-Krise: Zahl der Beschäftigten in der Gastronomie geht deutlich zurück) 2) Gestiegene Lebensmittelpreise, weshalb Caterer landauf, landab höhere Zuschüsse von Kommunen fordern. Bsp.: Hamburg: Bislang bezahlen die gut 200.000 Schülerinnen und Schüler für ein Mittagessen an den Schulen 4 Euro, ab August 4,15 Euro. Nach Angaben der IHC (Initiative Hamburger Caterer), die rund 70 Prozent der Schulen versorgt, sind jedoch 4,50 Euro pro Essen nötig, um die extremen Preissteigerungen abzufedern. (in: NDR, 17.6.22: Steigende Preise: Hamburgs Schul-Caterer fordern Ausgleich) oder Berlin/Brandenburg: «Die Einkaufspreise sind in den vergangenen Monaten um 20 bis 35 Prozent gestiegen. Das war beim Abschluss der Ausschreibungen überhaupt nicht vorhersehbar gewesen», sagte Ralf Blauert, Vorsitzender des Verbands Deutscher Schul- und Kita-Caterer, der Deutschen Presse-Agentur. (in: Zeit online, 22.6.22: Schul- und Kitaessen: Anbieter wollen Preise nachverhandeln). Diese Probleme berichteten mir auch Expert*innen für Kita- und Schulcatering im Rhein-Main-Gebiet. 3) Gestiegene Energiepreise und mögliche Engpässe. Die Entwicklung ist aufgrund des Ukraine-Krieges kaum vorhersehbar. 4) Lokale und regionale Dürre und Hitze: Da das Catering Deine Küche vor allem mit lokaler und regionaler Landwirtschaft als Direktlieferanten zusammenarbeiten wollte, ist es auch abhängig von den lokalen und regionalen Erträgen und landwirtschaftlichen Entwicklungen. 5) Wieder ansteigende Corona-Zahlen, bei denen die Politik nicht ausschließen möchte, auch wieder Kitas und Schulen zu schließen. Konzeptionell war mein Plan, etwa nach einem Jahr auch Senior*innen zu bekochen. Aufgrund der Entwicklungen hätte ich von Anbeginn diese Zielgruppe mit erschließen müssen.
Wäre ich bereits am Markt, bin ich sicher, dass ich die Schwierigkeiten zusammen mit einem großartigen Team, das Deine Küche gewesen wäre, gemeistert hätte. Als Start-up mit einem vergleichsweise kleinen Startkapital gibt es jedoch keine Spielräume für so viele Unwägbarkeiten.
Ziemlich viel Geld habe ich aus eigenen Mitteln investiert. Nebenbei habe ich voll gearbeitet, denn sonst wäre das finanziell kaum möglich gewesen. Mit dem Geld und der Zeit für Deine Küche hätte ich eine Weltreise machen können. Sogar einen Lieblingsjob habe ich dafür aufgegeben, weil zwischendurch alles zum Greifen nahe schien. Wer weiß, vor was ich jetzt beschützt werde. Sehr viel durfte ich lernen und ich habe es versucht! Ich hätte nicht damit leben können, es nicht versucht zu haben. „In Gründung“ sein gehört für mich zu den besten Gefühlen, die das Leben zu bieten hat. Noch toller wäre es gewesen, Inhaberin eines Caterings zu sein, das kein Greenwashing betreibt, sondern eine klimaverträgliche und gesunde Gemeinschaftsverpflegung gestaltet.
Ich sage ein riesengroßes DANKESCHÖN an alle, die beteiligt waren, mitgedacht und mitgefiebert haben, die Daumen gedrückt, vor allem auch schon konkrete Arbeit geleistet haben. Das Logo habt ihr schon oben gesehen… den Flyer lasse ich euch noch hier… von der wundervollen Lene Husch gezeichnet.
DAS ERBE – Schon cool, was da so möglich ist! von Meret Kiderlen am 23., 25. und 26. Juni 2022 im studioNAXOS. Hierbei ist meine Geschichte nicht direkt zu sehen, sondern Teil der Hintergrundinformation. Mehr Infos
(Made Festival in Gießen, Foto: Sonja Lehnert)
MUTTERWERK von Anna Renner vom 4. – 6. Juni 2022 beim Made Festival im KiZ – Kultur im Zentrum in Gießen. Auch in Kassel und Darmstadt zu sehen.
MUTTERWERK von Anna Renner am 11., 12. und 13. März 2022 im studioNAXOS in der Naxoshalle Frankfurt am Main. Mehr Infos